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Destroy all Humans |
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Autor | | 3+ |
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 |   | | 1.5 |
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Gesamt (9 votes) | | 2+ |
 |   | | 1.8 |
 |   | | 1.5 |
 |   | | 2.6 |
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Name: | Destroy all Humans |
Genre: | 3rd Person Action Adventure |
Produkt: | Vollversion |
Release: | 2005/06 |
Publisher: | THQ |
Entwickler: | Pandemic Studios |
Offiz. Sites: | Game |
Hardware: | Xbox |
System: | Xbox |
Sprache: | Deutsch |
Bemerkung: | auch für PS2, nicht kompatibel mit Xbox360 |
USK: | 16 |
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Mitunter sind Spiele eintönig. Schon einige Zeit lang ist es modern, aktuell, "in" oder
wie auch immer man es bezeichnen will, dass Deutsche als Gegner in mindestens jedem zweiten
Shooter oder Strategiespiel herhalten müssen. Wer sich jedoch schon etwas länger mit Videospielen
beschäftigt sollte sich auf jeden Fall an den "Todfeind" Nr. 2 erinnern: Aliens. Im Moment scheint
es jedoch einen Mangel an neuen Rassen und Planeten zu geben. Doch um "To kick some alien ass.",
wie es der Duke sagen würde, zu ermöglichen, bekommt man immer seltener Gelegenheit. Doch
es gibt scheinbar auch Entwickler mit Herz, wie Pandemic. Nachdem sie mit Full
Spectrum Warrior zuletzt ein sehr aktuelles, heikles Thema angepackt haben, geht es von
einem fiktiven Terrorstaat im mittleren Osten hin zum Kampf Mensch vs. Aliens. Doch diesmal
sind es nicht die Aliens, denen gezeigt werden soll, was 'ne Harke ist, sondern den Menschen.
"Ein großer Tritt für die Menschheit", so der Untertitel von "Destroy all humans". Wie sich
der GTA-Action-Verschnitt auf Seiten der kleinen, grünen Männchen spielt, soll das folgende
Review zeigen.
Neben der hier getesteten Xbox Fassung gibt es auch noch eine inhaltsgleiche Version für
die PS2. Zusätzlich zur Spiel DVD hat es ein etwa über 20 seitiges, farbiges Handbuch in die
Verkaufsversion geschafft. Neben dem eigentlichen Spiel gibt es Bonusmaterial in Form von Videos,
"Making of..." oder einen Blick auf frühere Versionen des Spiels, die stellenweise
jedoch erst noch freigeschaltet werden müssen.
Ein Mangel an DNA
Während hierzulande noch eifrig über Genforschung, -Experimente und Klonen diskutiert wird,
ist dies für die Furon kein Tabu. Nicht nur durch das Klonen, sondern auch durch Kriege mit
Atomwaffen sind ihre Gene mittlerweile etwas mutiert. Daher stehen die Furon vor einem Nachschub-Problem
an frischen Genen, was sich auch schon u.a. in der Intelligenz bei Cryptosporidum 137 zeigt.
Ein Ausweg ist jedoch in Sicht, da ein Erkundungsschiff den "Blauen Planeten" namens Erde entdeckt
hat. Die hier lebenden Menschen enthalten einige für die Furons nützliche Gene in ihrer DNA.
Daher ist ein Entschluss schnell gefasst und es beginnt die Übernahme der Erde durch Crypto.
Außerdem gilt es den Vorgänger Crypto 136 zu finden, der hier spurlos verschwunden ist. Wie
die "Eroberung" der Erde in den Fünfzigern abläuft, bekommt der Spieler in einzelnen kleinen
Missionen präsentiert, wozu immer mal wieder Zwischensequenzen eingespielt werden. Auf der Erde
ist auch nicht alles in Butter. Während die Einwohner vor den Invasoren flüchten, ist die Regierung
auf der Suche nach Ausreden und stellt dies alles als Machenschaften des Kommunismus dar, während
im Hintergrund Majestic 12 ganz andere Pläne verfolgt. Somit landet der Eroberer Crypto in einer
chaotischen Welt der Menschen, voller Intrigen und erstaunlicher Entwicklungen, bei denen auch
der Humor nicht zu kurz kommt.
Kleine, graue Männchen
Hinter einen Baum versteckt wird Crypto Zeuge eines Gesprächs zwischen zwei mysteriös aussehenden
Herren in dunklen Anzügen. Irgend etwas scheinen sie zu planen, was die Übernahmeversuche
der Erde für Crypto deutlich schwerer machen wird. Das sogenannte Fernsehen scheint wohl eine
sehr mächtige Einflussmöglichkeit zu sein. Daher gilt es, sich möglichst schnell an die mysteriösen
Herrn zu hängen und sie auszuschalten. Glücklicherweise hat Crypto nach der letzten Mission
seine Psychokinese verbessert. Im Eiltempo geht es hinter dem Wagen her, der nicht wirklich
weit kommt. Schon hat Crypto ihn anvisiert und schleudert ihn gegen die nächste Häuserwand.
Nun noch etwas auf dem Biden "weich klopfen" und schon geht der Wagen in Flammen auf. Die zum
Vorschein gekommene Aktentasche schnappt sich der Furon und verschwindet erst mal auf das nächste
Dach, um vor den inzwischen alarmierten Polizeikräften in Sicherheit zu sein. Nach kurzer Zeit
ist die Tasche untersucht und das nächste Ziel steht fest. Crypto muss sich dringend über den
"Schläfrigen Ernst" informieren und diesen untersuchen. Ein Punkt auf der Karte weißt auch schnell
den entsprechenden Weg. Um nicht ganz so viel Aufmerksamkeit zu erregen "holobobt" sich Crypto
in das Aussehen des nächsten Passanten und kann sich so recht unbemerkt seinem Ziel nähern.
Da so eine Formwandlung an der Konzentration zerrt, gilt es zwischendurch die Energie durch
Scannen der Gedanken anderer Personen wieder zu füllen. Einen kurzen Fußmarsch später ist die
Zielperson auch gefunden und kann entsprechend gescannt werden. Nun ist für den Chef, Orthopox,
die Situation klar und entsprechende neue Befehle werden übermittel. Den Ernst ausschalten,
sein Fahrzeug vernichten und dann dafür sorgen, dass die Menschen eine kleine Strahlungsübertragung
per TV Antennen bekommen. Einige Schüsse aus dem Desintegrator-Strahl später sind sowohl Zielperson,
Fahrzeug und alle Zeugen zu Asche verbrannt. Auf geht es zum Sendemast. Doch hier stellen sich
noch einige technische Probleme in den Weg. Aus irgendwelchen nicht bekannten Gründen hat Crypto
lediglich drei Minuten Zeit, die Antennen auf den Dächern für den Empfang entsprechend zu verbiegen.
Dank eines Jet-Packs turnt der Eindringling jedoch problemlos von Dach zu Dach, ohne von den
Gesetzeshütern belästig zu werden und kann die Mission erfolgreich abschließen.
Angriffsziel Erde
Insgesamt 22 Missionen erwarten den Spieler in Destroy all Humans. Diese sind auf sechs "Karten"
bzw. "Arealen" der USA angesiedelt. Das Spiel beginnt mit der ersten Kontaktaufnahme in der
Nähe eines Bauernhofes auf dem Land. Neben dem Schauplatz Farm und Umgebung gibt es die Städte
Santa Modesto und Rockwell, zwischen denen man im ersten Drittel des Spiels immer wieder wechselt.
Später steht auch ein Ausflug in eine Wüstengegend, genauer gesagt der Area 42 auf dem Plan,
genauso wie zwei weitere, große Städte. Etwas mehr Abwechslung an Schauplätzen wäre jedoch ganz
schön gewesen, auch wenn man mal auf einem Jahrmarkt, in einem Forschungslabor oder einer kleinen
Insel mit Sprüngen von Schiff zu Schiff unterwegs ist. Crypto ist nicht das ganze Spiel über
auf der Erde, sondern fliegt jeweils nach einer Mission zum Mutterschiff zurück. Hier können
vor der nächsten Mission entsprechende Updates für Waffen, kinetische Kräfte und die Untertasse
gekauft werden. Auch ist es möglich in bereits bekannte Gebiete zurückzukehren. Dies ist nicht
nur ein netter Bonus, sondern gerade wenn man viel in Updates investiert, zwingend notwendig.
Einigen Missionen benötigen zudem eine entsprechende Anzahl an gesammelter DNA, da ansonsten
die nächste Mission nicht freigeschaltet wird. Wie viel man genau sammeln muss, wird zwar angezeigt,
doch Sinn macht es nicht. Es ist vielmehr eine Methode, das Spiel künstlich zu strecken. Um
DNA zu sammeln muss man entweder genügend Hirnstämme extrahieren, was ein doch recht mühseliges
Verfahren ist, bei dem auch noch jeweils viel Konzentrationsenergie draufgeht. Alternativ kann
man DNA durch das Aufsammeln von "Proben" in größeren Einheiten a 75 DNA auflesen, die auf der
Karte versteckt sind, ähnlich wie Päckchen in GTA. Zuletzt gibt es auch noch in jedem Areal
die Möglichkeit, sich mit kleinen Nebenaufgaben zu beschäftigen. Da gilt es innerhalb eines
Zeitlimits eine festgelegte Anzahl an Zielen (Menschen oder Kühe) zu desintegrieren, bei anderen
Aufgaben muss man eine Strecke unter Zeitdruck bewältigen, Hirnstämme sammeln oder Gebäude mit
der Untertasse einäschern. Diese Aufgaben wiederholen sich jedoch leider immer wieder. Im Anfangsgebiet
des Farmlandes findet man zwar über 20 solcher Nebenaufgaben, doch allein die Aufgabe "töte
alle Farmer" gibt es in acht Varianten. Immer mehr Farmer in immer kürzerer Zeit. Das Spiel
ist zwar mit etwa 12 Stunden nicht so sonderlich lang und bietet als Langzeitmotivation leider
keine unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade oder einen Mehrspielermodus, doch sind die Haupt-Missionen
abwechslungsreich gestaltet. Ähnlich wie bei GTA sind im Hintergrund zwar immer wieder die gleichen
kleinen "Bruchstücke" an Zwischenaufgaben, doch werden diese immer wieder neu "gemischt".
Da gilt es möglichst unbemerkt zu bleiben und keinen zu erschrecken oder einen Anstieg des Fahndungslevels
zu vermeiden. Da heißt es also etwas abseits des Weges gehen, von Dach zu Dach schweben oder
aber sich per Holobob in das Aussehen eines Erdenbewohner zu verwandeln. Gemeinerweise können
Agenten oder Abwehreinrichtungen den Spieler enttarnen und kurzeitig der Konzentration berauben.
Erregt der Spieler zu viel Aufsehen, wird die Präsenz der Polizei stärker und schließlich rückt
das Militär an und kontrolliert mit Panzern und Truppentransportern die Straßen. Mal hat der
Spieler beliebig viel Zeit sich dem nächsten Ziel zu nähern, doch dann gibt beispielsweise auch
Beschattungs- oder Verfolgungsziele und Zeitdruck. Da gilt es den schwarzen Wagen im Straßenverkehr
nicht aus den Augen zu verlieren und gleichzeitig unerkannt zu bleiben. Dank Telekinese bzw.
Cortex-Scan müssen ab und zu entsprechende Infos von Passanten gewonnen werden. Durch Gedankenscans
von anderen Personen wird man auf die richtige Spur gebracht. Ebenfalls vorhanden sind Überredungskünste
a la Star Wars und somit schickt man die Person zum Landeplatz des Raumschiffes oder lässt sich
unfreiwillig zu einer Zielperson führen. An zwei Stellen übernimmt man per Holobob das Aussehen
einer anderen Figur, setzt diese in einen Tiefschlaf und muss sich dann in einem kleinen Wortduell
beweisen und die Zuschauer für sich gewinnen. Aber auch nicht so friedliche Aufgaben wie die
Zerstörung von Fahrzeugen, Personen und Einäscherung ganzer Häuserblöcke mit der Untertasse
stehen auf dem Programm. Da muss in einem Freilichtkino die Filmkamera beschützt werden, während
der Alien-Propagandafilm ausgestrahlt wird oder aber die Senatoren dürfen nicht ins Weiße Haus
gelangen. Gerade die Kombination der Aufgaben sorgt für eine gelungene Mischung. Da wird eine
Basis infiltriert und der LKW Fahrer einer Nuklearrakete wird per Gedankenkontrolle dazu gebracht
ins Fahrzeug zu steigen und es aufs Flugfeld zu fahren. Doch so einfach kommt das Fahrzeug nicht
zum Ziel. Da müssen Wachen ausgeschaltet, Tore geöffnet, Minenfelder auf der Straße entschärft
und Kühe aus dem Weg geräumt werden. Gegen Ende des Spiels nimmt allerdings der Abwechslungsreichtum
etwas ab und die Missionen werden eintöniger, wenn man lediglich eine Anzahl an Zielen zerstören
und danach die Flucht zum Raumschiff antreten muss. Eventuell kommt dann noch ein etwas deplaziertes
Zeitlimit hinzu. Gerade durch die überraschenden neuen Ziele wird es gegen Ende doch recht schwer.
Das liegt meist auch daran, dass die Missionen sich sehr hinziehen. Erst muss unauffällig der
Wagen verfolgt werden, dann gilt es die ankommende Zielperson zu beseitigen, deren Form anzunehmen,
damit ein Gespräch zu bewältigen, einen Zwischengegner besiegen und dann unter Zeitdruck zurück
zur Untertasse kommen. Hier wäre ein Checkpoint doch mehr als angebracht gewesen. Gerade auch
weil man im Kampf schnell das Zeitliche segnet und nach einigen unglücklichen Treffern von denen
man sich nach dem Aufrappeln auch gleich wieder auf dem Boden vorfindet. Ärgerlicherweise muss
man nach einer gescheiterten Mission auch erst wieder aufs Mutterschiff und dort die Mission
erneut annehmen, statt direkt im Spiel einen Auftrag erneut starten zu können.
Psychokinese, Zap-O-Matik und Hirnstamm Extrahierung
Als fieser Alien stehen dem Spieler einige Möglichkeiten offen, sich auf der Erde zu bewegen
und die Bewohner zu unterwerfen. Wie man es aus Spielen kennt ist das Arsenal anfangs noch recht
beschaulich und wird im weiteren Verlauf umfangreicher. Die einzelnen Waffen, Fertigkeiten und
die Untertasse können jeweils in unterschiedlichen Stufen aufgerüstet werden. Hierzu wird genügend
DNA benötigt, das man auf unterschiedlichste Weisen bekommt. Auch kann Cryptec auf eine Reihe
an mentalen Möglichkeiten zurückgreifen. Mit dem Cortex-Scan kann man nicht nur die Gedanken
eines Menschen lesen, sondern auch gleichzeitig die eigene mentale Energie aufladen, die man
für alle übernatürlichen Fertigkeiten braucht. Im Notfall muss man jedoch nur etwas warten,
bis sich diese selber wieder aufgeladen hat, nur wenn er sich gerade per Holobob in eine menschenähnliche
Form gebracht hat, wäre es natürlich ungünstig, diese erst wieder zu verlassen, damit sich der
Vorrat wieder auflädt und nicht weiter abnimmt. Mit der Psychokinese können Personen und Fahrzeuge
durch die Luft geschleudert werden. Aber es ist auch möglich, den Leuten per Hypnose einfache
Befehle zu geben und beispielsweise kurzzeitig zu verwirren. Um an die wichtige DNA der Menschen
zu gelangen, muss man ihren Hirnstamm extrahieren, bis dieser nach kurzer Zeit aus dem Hirn
platz und aufgesammelt werden kann. Neben der Bewegung zu Fuß kann der Furon auch noch auf ein
kleines Jet-Pack im Rücken zurückgreifen und so entweder hohe Gebäude erreichen oder kurzzeitig
schneller über den Boden gleiten. Die vier Waffen unterscheiden sich recht deutlich. Während
der Zap-O-Matik die Gegner lediglich zu Boden fallen lässt, hinterlässt der Desintegrations-Strahl
lediglich etwas Asche und kein Hirn zum Extrahieren. Mit dem Ionenfetzer gibt einen handlichen
Plasma-Ionen-Bomben-Werfer mit Zeit- oder manuellem Zünder. Über ähnlich unterschiedliche Waffen
verfügt auch die Untertasse. Diese kann jeweils nur an vorbestimmten Landestellen geparkt werden.
In der Luft kann man mit einem wiederaufladbaren Laser Zerstörung anrichten oder auch auf Schallkugeln
und Quantenzerstörer zurückgreifen. Die beiden Waffen benötigen jedoch Munition, die man in
der Luft schwebend findet, genauso wie "Heilung" fürs Raumschiff. Im Kampf gegen die Gegner
zeigt sich insgesamt leider, dass hier auf Masse, viel Gesundheit und ordentlich Schaden gesetzt
wird, statt auf kluge Erdenbewohner. Ist man in der Untertasse unterwegs, droht die einzige
Gefahr von Luftabwehrstellungen, die im ungünstigen Fall gleich mehrere Raketen von mehreren
Stellungen starten und zudem auch noch zielsuchend sind. Hat man diese jedoch vor dem Start
schon ausgeschaltet, dann hat man nichts zu befürchten. Panzer und sonstige Gegner sind keine
Gefahr. Auf dem Boden verhalten sich die Personen im Kampf nicht viel schlauer. Die Gegner finden
stellenweise den Weg kaum oder laufen stur ihren festen Pfad, auch wenn sie dabei gegen andere
Personen oder Objekte stoßen. Panzer sind einigermaßen treffsicher, genauso auch die Waffen
der Agenten, von denen man schnell von den Schockbällen zu Boden gestoßen wird und zudem
an das Shock Rifle aus UT erinnern. Eine Agenten-only Eigenschaft sind zudem Ausweichrollen.
Jedoch weiß schon bald im Voraus, dass beim Waffenabfeuern alle Agenten vor einer Seite zur
anderen rollen. Ein harter Brocken sind die Zwischen- bzw. Endgegner am Ende, von denen man
mit Dauerfeuer, fehlernder KI und einer Menge Hitpoints empfangen wird.
Handhabung
Die Steuerung geht mit dem Gamepad einfach und leicht von der Hand. Egal ob man kämpft, schleicht
oder Telekinese anwendet, nach dem eingängigen Tutorial hat man alles recht gut im Griff. Das
HUD ist übersichtlich und die Karte weißt genau den Weg zum nächsten Ziel und zeigt die Gegner
und Gefahrenquellen an. Nur in einigen Fällen gibt es leider leichte Irritationen der nächsten
Aufgaben. Hier drückt sich die ein oder andere Beschreibung nicht ganz deutlich aus. In der
fünften Mission gilt es einen Agenten zu "überreden" und diesen zum Landefeld zu bringen.
Kein Problem denkt man sich, hat man ja gerade vor einigen Missionen erst mit einer Dame gemacht.
Also hin zum Gegner, diese hypnotisieren und den Punkt wählen "Zum Landeplatz schicken". Er
läuft auch los, nur kurz vor dem Landeplatz dreht er sich um und läuft weg und gegen eine Wand.
Da läuft er und läuft und läuft…. Erneut hypnotisieren und den Befehl geben kann man nicht.
Was also tun? In dem Fall will das Missionsdesign, dass man selber zur Untertasse zurückkehrt,
damit startet und per Fangstrahl den Agenten die letzten 10 Meter genau bis zur Landezone schleift.
Die Menüs sind ansonsten klar und übersichtlich gegliedert, es gibt eine umfangreiche Statistik
und ein Autosave kümmert sich um ein Update des Profils. D. h. man kann leider geschaffte Missionen
nicht wieder spielen. Neben Missionen schaltet man auch das ein oder andere Bonusvideo im Archiv
des Mutterschiffs frei.
Grafik & Sound
Bei der Präsentation zeigt das Spiel wenig Schwächen. Die sechs Abschnitte sind recht abwechslungsreich
gestaltet und alle Gebäude und viele Objekte können zerlegt werden. Neben einigen Stellen, in
denen kleine Mängel an Details herrschen und alles etwas trister aussieht, fallen durchweg
einige Popups in der Ferne auf. Sehr schön sind die zahlreichen Explosionen anzusehen, wenn
man mit Waffen und Co für ordentliches Chaos auf den Straßen sorgt. Dennoch schafft es das Spiel
diese ganze Zerstörungswut erstaunlich gut zu präsentieren ohne auf Splattereffekte zu setzen.
Beim Design der Zwischensequenzen und der Spielwelt haben die Entwickler auf sehr viel Humor
und unterschiedlichste Anspielungen Wert gelegt. So gibt es die Zeitungserklärungen am jeweiligen
Missionsende, in denen meist der kommunistische Feind als Übeltäter herhalten muss. Aber auch
sonst wird wenig ausgelassen, was man nicht aus den 50iger Jahren der USA verwerten könnte.
Egal ob Werbeheftchen von Majestic 12, in denen das Heimatland beschützt werden soll, Agenten,
die keine Peilung haben oder die sehr amüsanten Gedanken der Bevölkerung. Dank Hirnscan
bekommt man da die interessantesten Sachen zu hören. Aber auch in den restlichen Dialogen machen
die Sprecher ihre Sache insgesamt recht gut und sorgen für sehr heitere Atmosphäre. Köstlich
ist es immer wieder, wenn beispielsweise Crypto als kleines grünes Männchen angesprochen wird.
Er ist doch grau. *g* Wer jedoch gerne das englische Original hören möchte, muss zur Importversion
greifen. Die deutsche Version bietet keine anderen Sprachen.
Meinung
Destroy all Humans sorgt für einige spaßige Stunden vor der Konsole. Zwar ist der Aufgabenmix
aus Verfolgung, Action und Zerstörung nichts Neues, doch die Mischung unterhält besonders das
erste Zweidrittel des Spiels prächtig. Dazu gibt es sehr viel Humor und eine eingängige Steuerung.
Zum Ende hin nutzt es sich jedoch ab, die Missionen sind nicht mehr so fesselnd und es wird
frustlastiger. So actionreich der Kampf gegen den *biep* am Ende ist, fair geht es dann nicht
mehr zu, wenn aus allen Seiten Raketen auf einen zufliegen oder der finale Kampf mehr Frust
als Lust verbreitet. Die Beschäftigung abseits der nur 22 Hauptmissionen ist etwas dürftig und
einen Mehrspielermodus gibt es nicht. Für gut 10 Stunden wird man jedoch wunderbar unterhalten.
Geschrieben am 03.11.2005, Testkonfiguration: Xbox
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