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Call of Duty
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Autor | | 2 |
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Gesamt (159 votes) | | 1 |
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 |   | | 2.2 |
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Name: | Call of Duty |
Genre: | Egoshooter |
Produkt: | Vollversion |
Release: | 2003/11 |
Publisher: | Activision |
Entwickler: | Infinity Ward |
Offiz. Sites: | Game, Demo |
Hardware: | 600Mhz, 128MB RAM, 32 MB D3D T&L, HD 180 MB, Sound: DX zertifizierte Soundkarte |
System: | Win 98/ME, 2000, XP, DX9 |
Steuerung: | Maus/ Tastatur |
Multiplay: | Lan/ Internet |
Sprache: | Deutsch |
zensiert: | nein |
Patch: | 1.50 |
Bemerkung: | unzensiert, ausser verfassungswidriger Symbolik |
USK: | 18 |
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Wer bislang nach einem Weltkriegsshooter mit exzellenter Atmosphäre der
Marke "Mittendrin statt nur dabei" suchte, der kam nicht umhin Medal Of
Honor (siehe
Review) zu kaufen. Auch wenn das Spiel schon einige Zeit auf dem Buckel
hat, so stellte es doch bis heute die aktuelle Referenz in dieser Kategorie
dar. Die Grafik ist zwar nicht mehr auf der Höhe der Zeit, doch die Atmosphäre
in den Missionen sucht ihresgleichen. Mit "Call of Duty" will nun der
Entwickler Infinity Ward am Thron des Genrekönigs wackeln. Ohne jetzt
das Ergebnis vorwegzunehmen muss aber auch gleich vorweg gesagt werden,
dass Call of Duty wieder sehr viel Stoff für die Diskussion "Wie lang
sollte ein Spiel mindestens sein" liefert. Nach etwa 4 bis 6 Stunden
rollt auch bei Anfängern/ Neueinsteigern der Abspann über den Schirm.
Ist das nicht etwas zu wenig? Immerhin bezahlt man für das Spiel etwa
im Schnitt 40€. Jedoch muß Call of Duty auch zu Gute gehalten werden,
dass es einen recht umfangreichen Mehrspielermodus beinhaltet und außerdem
wird die Erstauflage in einer Limited Edition ausgeliefert. Neben den
eigentlichen zwei Spiel-CDs befindet sich auch eine Soundtrack-CD mit
im Stapel in der DVD-Hülle. Dazu gibt es ein - für einen Shooter - recht
umfangreiches Handbuch mit 40 Seiten, wo alle wichtigen Aspekte des Spiel
(HUD, Steuerung, Waffen, Mehrspielermodus) ausführlich erklärt werden.
Ein etwa zehnseitiger Bildband mit Entwicklungsskizzen und Konzeptzeichnungen
runden den Inhalt ab. Die DVD-Hülle wird dazu noch in einem Schuber, wie
man ihn von GTA,
Elite Force 2 oder Max
Payne 2 kennt, ausgeliefert.
Es war einmal vor langer Zeit
Call of Duty versetzt den Spieler zurück an die Schauplätze der wichtigsten
Schlachten des Zweiten Weltkriegs 1942/43. In monumentalen Schlachten
vom D-Day bis hin zum Kampf um Stalingrad findet sich der Spieler in einer
sehr authentisch aussehenden Umgebung wieder. Anfangs gilt es, sich als
amerikanischer und britischer Fallschirmjäger in vielen Aufgaben und ausweglosen
Situationen zu beweisen, später erfolgt als Rekrut der Russen der entscheidende
Gegenschlag gegen die Deutschen beim Kampf um Stalingrad. In all diesen
Missionen erlebt der Spieler eine wichtige Sache: Allein kommt man nicht
voran, aber im Zusammenspiel mit den Kameraden kann fast jede Aufgabe
gelöst werden.
Mittendrin und keiner hört auf einen
Die Stadt wurde in einer Nach- und Nebelaktion von den Amerikanern blitzschnell
eingenommen, die Luftabwehrstellungen der Deutschen beseitigt und die
Lage hat sich zumindest kurzfristig entspannt. Geschwächt aber zumindest
noch am Leben, stehen die Soldaten nun hier und müssen ihre "Eroberung"
gegen den Gegenschlag des Feindes verteidigen. Die Worte des Commanders
waren auch nicht gerade ermutigend "Die schon länger hier sind, sie haben
noch gar nichts gesehen" und das soll sich auch schon sehr bald bewahrheiten.
Kaum hat man Deckung in den z.T. halbzerstörten Gebäuden gefunden, da
greifen die Deutschen auch schon an. Anfangs läuft es auch recht gut,
da ihnen nur einige Zugänge das Eindringen ermöglichen. Die Luft erfüllt
von Schüssen, Schreien und Anweisungen. Die Kameraden verrichten gute
Arbeit, bis schließlich der erste Panzer anrollt. Dagegen ist kein Kraut
gewachsen. "Alles zurück in die Kirche", ertönt die Anweisung, doch das
ist leichter gesagt als getan. Der Feind ist nun zahlenmäßig deutlich
überlegen und die Kameraden um einen herum fallen wie die Fliegen, man
taumelt, stolpert und fällt. Geschosse und Granaten donnern um einen herum
und man bekommt fast nichts mehr mit. Benommen, taumelnd und das Geschehen
um einen herum nur sehr verschwommen und benebelt wahrnehmend, gelingt
es dem Spieler sich in den Kircheneingang zu schleppen. Doch es sieht
nicht gut aus. Die wenigen Überlebenden sind umzingelt und die wenigen
MGs sind im Dauereinsatz, um überhaupt die Position zu halten. Da liegt
sie, eine Panzerfaust, die letzte Hoffnung für die Eingeschlossenen. Für
eine medizinische Versorgung ist keine Zeit. "Raus mit dir, gibt dem Panzer
Saures", so lautet der Befehl des Vorgesetzen. Das ist Selbstmord, aber
einer muß es machen. Also raus und hinter die nächst beste Deckung gerannt.
Die Gegner sehen einen, es hagelt Schüsse an die alten Steine und man
glaubt fast, jetzt ist es aua. Doch die Kumpel in der Kirche geben einem
möglichst viel Feuerschutz und Zeit auf die stählerne Bestie zu zielen.
Anlegen, Anvisieren und Schuß. Volltreffer. Das war knapp, die Situation
scheint unter Kontrolle, aber hier kann man nicht ewig bleiben. Der Feind
rückt von der anderen Seite vor und es ist nur noch eine Frage der Zeit,
wie lange die Stadt gehalten werden kann. Daher soll sich ein kleiner
Trupp auf den Weg zu Major Sheppard machen, dort Meldung erstatten und
möglichst für Verstärkung sorgen. In einem geklauten... äh... ausgeliehenen
Automobil gilt es nun, dass die 6 Meilen überwunden werden. Der Sergeant
fährt, während der Spieler und ein weiterer Schütze auf alles feuert,
was bei Drei nicht in Deckung gegangen ist. Die erste Meile ist noch frei
von Gegnern, die vereinzelten Luftabwehrstellungen stellen auch keine
Gefahr dar und die Bedienmannschaften sind auch noch recht unaufmerksam.
Das ändert sich jedoch schon bald, wenn es tiefer durch das von Gegner
besetzte Gelände geht. Über einen Hügel gerast, doch auf der andern Seite
wird es eng. Der Zaun war sowieso schon beschädigt, also macht es nichts,
dort durch zu brettern und eine schwungvolle Drehung um die Hausecke zu
vollführen. Aber das war nicht sehr günstig. Mindestens ein Dutzend Soldaten
und mehrere Fahrzeuge der Deutschen stehen dort. In wenigen Sekunden hagelt
es aus allen Seiten Blei, doch die alte Karre ist nicht so langsam und
übersteht die Meisten Schüsse unbeschadet. Während der Sarge weiter in
Richtung Ziel rast, gilt es sich aus dem offenen Wagenfenster zu lehnen
und sich um die Verfolger zu kümmern. Die vielen Kurven und Schlenker,
die zwecks Ausweichmanövern gefahren werden, erleichtern das Vorankommen.
Bis schließlich ein Panzer den Weg versperrt. Der Geschützturm dreht sich,
feuert und trifft zum Glück nur die Hauswand. Ein Regen aus Dreck, Schutt
und sonstigen Resten fliegt einem um die Ohren. Leider ist der Trupp jedoch
in einer Sackgasse gelandet. Doch durch den Panzerbeschuß hat sich ein
Loch in der Mauer aufgetan und in den Häusern ist man erstmal kurzfristig
in Sicherheit. Einige Augenblicke später findet man auch ein geeignetes
Gefährt für die Weiterfahrt. Während einer der Kollegen den Wagen kurzschließt
gilt es, sich um die anstürmenden Gegner zu kümmern. Nach Sekunden, die
einem wie Minuten vorkommen, hat er es endlich geschafft. Also rein in
den Wagen und ab in Richtung Ziel. Doch damit ist noch gar nichts erreicht.
Wie schon der Sarge gesagt hat, man hat noch gar nichts gesehen...
Alles mir nach!
In 24 Missionen, die in 27 Abschnitte aufgeteilt sind, kämpft der Spieler
auf Seiten der Amerikaner, Englänger und Russen gegen die Deutschen. Auf
eine richtige durchgehende Story wurde dabei verzichtet, lediglich die
Missionen sind miteinander verknüpft. (Wo die eine aufhört, macht die
nächste weiter). Jede Mission wird durch eine kurze Einführung näher gebracht,
wie man es auch schon aus Medal of Honor kennt (Dia-Besprechung). Zusätzlich
gibt es beim Ladeschirm auch noch eine Textzusammenfassung, die vom Alter
Ego selbst geschrieben sind. Der Amerikaner führt z. B. ein Tagebuch und
der Brite eine "Auftragsliste". Nachdem man etwa 20 Missionen auf allen
drei Seiten abgeschlossen hat (Wobei man die Reihenfolge selber nicht
bestimmen kann), wechselt die Spielerpartei am Ende noch einmal. Hat man
als Russe Stalingrad erobert, so gibt es noch mal zwei Missionen als Amerikaner
und Brite, bis man schließlich in der Abschlußmission den Reichstag in
Berlin erobern darf und dort das Banner von "Mütterchen Rußland" gehißt
werden soll. Damit der Spieler jedoch nicht - wie jeder gute Soldat -
weiß, wie er sich zu verhalten hat, gibt es ein entsprechendes Tutorial
am Anfang. Hier wird einem beigebracht, wie man sich bewegt, die Wichtigkeit
geduckt bzw. kriechend zu bewegen, unterschiedliche Waffen werden erläutert
und deren Handhabung. Aber auch die Handhabung von Granaten und Sprengsätzen
wird besprochen und geübt. So vorbereitet ist man bestens gewappnet für
die ersten richtigen Einsätze. Es gibt in Call of Duty insgesamt mehrere
Missionstypen, die jeweils noch mal mit unterschiedlichen Zielen aufwarten
können. Zum einen gibt es eine Reihe an Missionen, in denen man mit einem
ganzen Trupp Kameraden unterwegs ist und sich durch einen Level kämpft.
So soll man beispielsweise am Anfang mehrere Dörfer erobern, Luftabwehrstellungen
beseitigen oder aber man stürmt später mit den russischen Kameraden die
von den Deutschen besetzte Stadt Stalingrad und erobert den Roten Platz
zurück. Dabei wird jedoch nicht nur an der Oberflächen und zwischen Ruinen
gekämpft, auch ein Trip durch die Abwässerkanäle von Rußland steht auf
dem Programm. Mehrmals im Spiel ist man auch mit einem Fahrzeug unterwegs.
Dabei wird der Wagen vom Mitstreiter gesteuert und der Spieler hängt entweder
aus dem Fenster und kümmert sich um die von allen Seiten angreifenden
Gegner, feindliche Fahrzeuge, etc. In einer Mission muß man auch mit einem
Lastwagen voller Panzerfäuste abhauen. Gut nur, wenn man genau neben selbigen
sitzt und der Kollege einem eifrig Munition zureicht. Kurz vor Ende des
Spiel darf der Spieler auch selber mit einem Panzer durch die Landschaft
fahren. Nicht alle Missionen sind größeren Karten, in so mancher Mission
gilt es auch, eine kleine Stellung zu erobern und zu halten. Ab und zu
wird folgt dazwischen auch eine Ladesequenz, wie etwa in der Eroberungsmission
der Bunker. Hier greift der Spieler in der Nacht mit einem Überfalltrupp
die vom Gegner besetzte Brücke inklusive befestigten Bunker an und am
nächsten sonnigen Morgen gilt es, diese gegen Massen angreifender Feinde
zu verteidigen. In dieser Mission - und einigen anderen - kann der Spieler
sich auch an diversen stationären Waffen versuchen. Da gibt es die Auswahl
zwischen MGs und den stärkeren Panzerabwehrgeschossen. Auf Seiten der
Russen muß man ein von vielen Gegnern besetztes Gebäude zurückerobern,
alle 6 Stockwerke säubern und danach 10 Minuten gegen die anstürmenden
Gegnermassen aushalten bis die Verstärkung eintrifft. Doch es gibt auch
einige Missionen wo es deutlich ruhiger zur Sache geht, da sich der Spieler
dort ganz durch den Level kämpfen muß. Diese Missionen erinnern am Ehesten
an Medal of Honor, doch sind davon in Call of Duty nur sehr wenige vorhanden.
So gilt es an einem Staudamm für ordentlich Ärger zu sorgen. Als erstes
müssen Luftabwehrstellungen gesprengt, die Generatoren der Talsperre zu
Trümmern verarbeitet und geheime Dokumente gestohlen werden. Danach muß
der Spieler nur noch wieder lebend den Startpunkt der Mission, zwecks
Abholung, erreichen. An dieser kurzen Auflistung und Beschreibung sieht
man schon, daß Call of Duty alles andere als eintönig ist. Es gibt immer
wieder neue Schauplätze, die sich deutlich voneinander unterscheiden.
Dadurch, dass sich jeder Eroberungs- oder Sabotagemission anders spielt,
wird der Spieler bis zum Ende hin sehr gut unterhalten. Neben den aufgezählten
Beispielen kämpft der Spieler z. B. noch an Bord eines Schlachtschiffes,
kämpft sich durch Schneegebiete oder muß seine Kameraden unter Zeitdruck
aus einem Gefangenenlager befreien.
So vielfältig und abwechselungsreich die Missionen auch sein mögen, leider
wird man kaum Lust haben diese erneut zu spielen. Dies liegt daran, daß
die Missionen sehr, sehr linear gehalten sind. Es gibt keinerlei unterschiedliche
Vorgehensweisen. Es sind immer nur die gleichen Wege, die man begehen
kann. Sehr viele Möglichkeiten, wo man alternativ vorgehen könnte, werden
abgeblockt und das nicht nur durch natürliche Hindernisse, sondern auch
sehr viele unsichtbare Wände. So ist es z. B. in Stalingrad zwischen den
Häuserkämpfen nicht möglich, auch mal etwas an den Trümmern hochzuklettern,
man wird damit praktisch auf einen "eckigen" grob vorgegebenen Weg gezwungen.
Viele Hindernisse wie kleine Mauern, etc. lassen sich nicht überspringen-/klettern,
das können nur die CPU Kameraden an einigen gescripteten Stellen. Man
braucht auch in Call of Duty nie die Hoffnung haben Türen zu zerstören,
etc., da einem schon im Tutorial beigebracht wird: "Bedenken sie, daß
man in Call of Duty nie verschlossene Türe öffnen muß", was das Spiel
noch einen Schritt weiter zum Geradeausshooter macht. In fast all diesen
Missionen spielen die computergesteuerten Begleiter eine sehr große Rolle.
Ihnen kann man keine direkten Befehle geben, sondern sie gehen selbstständig
vor bzw. agieren nach festgelegten Scripten. Das geht zwar in vielen Situationen
gut, allerdings ist dadurch das gesamte Geschehen auch immer wieder gleich.
Auf bestimmte Ereignisse reagieren die Truppen. Beispielsweise wenn man
einen bestimmten Punkt erreicht hat, rücken die Kameraden nach oder aber
sie reagieren auf den ersten "Schuß" des Spielers. Mitunter stürzen sie
sich auch einfach in den Kampf, wenn gleich dies stellenweise dem Selbstmord
gleichkommt. Aber die Kameraden haben auch ihre guten Seiten. So beschäftigen
sie zum einen die Gegner und man kann sich dann stellenweise in aller
Ruhe um diese Kümmern und wird dabei gar nicht beachtet. Sollte man jedoch
selber mal zur Zielscheibe geworden sein, so kann man sich recht gut darauf
verlassen, daß die Kameraden es schon machen werden und liegt oftmals
damit sogar richtig. Man sollte sich auch keine Sorgen machen, wenn der
Trupp z.T. stark dezimiert wird. An bestimmten Stellen in den Leveln tauchen
neue Begleiter z.T. sehr plötzlich wieder auf (So z. B. geschehen beim
Vorrücken durch Stalingrad, wo alle Mitstreiter umgekommen sind, um die
Ecke gebogen und dort rennen plötzlich wieder welche vor einem.), aber
auch "hinter" dem Spieler tauchen immer wieder neue Streitkräfte auf und
stürzen sich in den Kampf. Dies führt auch dazu, daß man sich sehr schnell
durch die Level kämpft, da die Begleiter einen großen Teil der "Arbeit"
mit erledigen. Daher spielt man auch an kaum einem Abschnitt länger als
10-15 Minuten. Allerdings kommt dieser Kampf mit den Kollegen auch sehr
der Atmosphäre zu Gute, hier hat man oftmals wirklich das Gefühl Teil
einer Einheit zu sein, die gemeinsam kämpft, um ein Ziel zu erreichen.
Sehr gut passen dazu auch die vielen Ingame-Sequenzen, wenn der befehlshabende
Offizier neue Befehle erteilt, die Mission eingeleitet wird, etc. Die
Missionsziele sind klar und eindeutig formuliert und mittels Radar kann
man auch jedes Ziel gut finden. Soll man beispielsweise ein Gebiet von
Gegnern säubern, dann wird einem auch die noch zu beseitigende Anzahl
in den Optionen angezeigt. Bis auf einige kleine Scriptungenauigkeiten
ist das auch sehr gut gelungen. So soll man beispielsweise in Stalingrad
die Verteidigung der Deutschen vor dem Bahnhof brechen. Doch dazu kann
man nicht "normal" angreifen, sondern kann die Gegner nur aus einem Fenster
in einem nahestehenden Gebäude ausknipsen. Allerdings soll man sich erst
um die Offiziere kümmern und danach um die Soldaten (Laut Missionsinfo,
damit keine Verstärkung gerufen werden kann). Sollte man trotzdem auf
Gegner feuern, so werden die toten Soldaten sofort - an der gleichen Stelle
- durch neue ersetzt.
Pappkameraden und Marionetten
Wie schon bei Medal of Honor, so trifft man auch in Call of Duty nicht
gerade auf sehr viele unterschiedliche Gegner bzw. Gegnertypen. Bis auf
sehr wenige Ausnahmen hat man es mit ganz normalen Fußtruppen zu tun.
Dazu gehören einige Offiziere und z. B. Marinesoldaten. Doch sehr viel
nehmen sich all diese Gegner nicht. Unterschiede werden nur bei unterschiedlichen
Waffenausstattungen gemacht. Die AI ist bei allen Gegnern gleich durchwachsen.
Stellenweise haben diese durchaus "wache" Momente und greifen recht geschickt
an oder nageln den Spieler an einer Position fest. Aber warum können einen
plötzlich Gegner am MG über Hunderte von Metern sehen und zielgenau treffen,
wenn ihren Kollegen dies auf kürzerer Entfernung kaum gelingt bzw. sie
den Spieler kaum bemerken? Dazu kommt, dass die Gegner sich sehr passiv
verhalten. Zwar verstecken sie sich hinter Kisten, etc. doch so sind es
zum einen immer die gleichen Positionen und zum anderen agieren sie von
dort aus nicht weiter. Sprich- ein Soldat der hinter einer Box steht,
wird nur ab und zu vorbeischauen und ggf. feuern, einen Angriff in Richtung
Spieler oder Positionswechsel wird er nicht vollführen. Ebenfalls
sehr anfällig sind die Gegner, wenn sie nach Scriptanweisung handeln.
Da werden überhaupt keine "eigenen Entscheidungen" auf Basis der Situation
getroffen. Da laufen die Angreifer z. B. am Anfang der Stalingradmission
immer wieder den gleichen Weg und werden immer wieder an der gleichen
Stelle getroffen oder aber wenn die Gegner ein Gebäude, etc. erobern sollen,
dann können zwar schon hundert Kameraden tot auf der Treppe liegen, der
Feind läuft trotzdem geradeaus hoch ins Verderben. So manche Gegner tauchen
an sehr hinterhältigen Stellen per Spawnpunkt auf, wenn sich der Spieler
z. B. auf dem Rückweg befindet oder aber ein Script auslöst. Auch die bekannten
Granatenprobleme bei AI Kollegen ist in Call of Duty zu finden. Sich eine
Granate vor der Fuße zu schmeißen ist ja schon dämlich genug, dann aber
keinen Fluchtweg zu finden ist schon peinlich. So wurde beispielsweise
in der Mission "Chateau" der ankommende Lieferwagen nicht in die Berechnungen
integriert, da er als "Objekt" erst in die Szene reingefahren ist, doch
so wurde er beim späteren Granatenwurf nicht als Hindernis mit einbezogen.
Auch lustig (?) anzusehen ist es, wenn die AI eine Granate wirft und danach
in die gleiche Richtung läuft. Wenn der Spieler eine Granate wirft, dann
kommen zum einen Rufe "Granate, nichts wie weg", aber mit dem Weg gibt
es Probleme. Verhakt sich der Gegner nicht an Objekten, dann läuft er
oftmals dem Spieler direkt ins offene Messer und verteidigt sich auch
nicht, da die Granate eine "höhere" Priorität hat. Die Begleiter sind
zwar oftmals auch nicht viel besser, allerdings sind hier die Scripte
für den Angriff recht ordentlich gemacht. Da wird Deckung hinter Wänden
gesucht, um Türen wird herumgespäht und sie wissen sich zu verteidigen.
Zumindest in den meisten Fällen. Von Kameraden, die in der Mitte des Weges
stehenbleiben und "feuern" mal abgesehen oder solchen die nicht erkennen,
wenn es besser wäre, mal in Deckung zu gehen. Aber alle AI gesteuerten
Kämpfer setzen die Schlagmöglichkeit der Waffe schnell und geschickt ein.
In den höheren Schwierigkeitsstufen möchte man auf die Hilfe der Kollegen
jedoch nicht mehr verzichten, so retten sie dem Spieler doch das ein oder
andere Mal das Leben.
Grafik
Zwar kann Call of Duty nicht an der Spitze in Sachen Grafikqualität mitmischen,
aber dafür sieht das Spiel verdammt gut aus, wenn man bedenkt, daß es
sich hierbei noch um die Quake 3 Engine handelt. Dementsprechend läuft
das Spiel auch auf schwächeren Rechnern sehr flüssig. Den Vergleich mit
Medal of Honor hält Call of Duty sehr gut stand und wartet auch mit einer
deutlich höheren Sichtweite auf. An Details haben die Entwickler zwar
nicht alles übertroffen, aber sehr viele Level sind mit viel Liebe und
etlichen Details entworfen. Allerdings sind manch andere Stellen (insbesondere
Innenräume oder aber die Ruinen in Stalingrad) recht eintönig und 08/15
gestaltet. In manchen Missionen wiederholt sich auch die Levelgestaltung
immer wieder. So lange man sich die Texturen auch nicht aus der Nähe anschaut,
weisen diese auch sehr viele Details auf und wirken sehr authentisch.
Dazu kommen sehr schöne Partikeleffekte, wenn eine Granate einschlägt,
die unterschiedlichen Splitter durch die Luft wirbeln. Sehr schön sind
auch die vielen Explosionen und mit vielen Details versehenen Gegenstände,
wie z. B. Luftabwehrstellungen . Viel Blut gibt es nicht, aber die wenigen
und kurzen Spritzer reichen vollkommen aus.
Sound
Die hier getestete Deutsche Version von Call of Duty wurde komplett lokalisiert
und alle Texte und Sprachsamples wurden eingedeutscht. Und das ist Activision
wunderbar gelungen. Zwar wären einige nationale Akzente schöner gewesen,
dafür geben die Sprecher den Figuren auch die jeweils in etwa passende
Artikulation. So werden Befehle geschrieen, manche "Weicheier" fürchten
sich, etc. Die Waffeneffekt sind auch in Call of Duty (Wie in Medal of
Honor) sehr gut gelungen und überzeugen auf ganzer Linie. Genauso verhält
es sich mit dem stimmigen Soundtrack, den Besitzer der Erstauflage zusätzlich
auf CD mitgeliefert bekommen.
Waffen, Steuerung & Optionen
Im Laufe des Spiels kann der Spieler auf etwa 20 Waffen und einige Granaten
zurückgreifen. Am Anfang der Mission startet der Spieler mit einer Standardbewaffnung,
wobei man auch nicht mehr als zwei Waffen mit sich tragen kann. Hier muß
man sich dann oftmals später entscheiden, welche Waffe man gegen welche
der Gegner oder gefallenen Kameraden tauschen will, da diese jeweils unterschiedliche
Munition verbrauchen. Daher kommt man nicht umhin, sich nicht nur auf
eine Waffe festzulegen, sondern mit allen zurecht zu kommen. Egal ob nun
Karabiner, Thompson, Automatik, PPSh, Sten, Enfield oder MPs. Allerdings
ist Munition reichlich in den Leveln vorhanden, man muß sich nur bedienen
und die entsprechende Waffe aufgesammelt haben. Mitunter verfügen die
Waffen auch über verschiedene Feuermodi und im Notfall kann man den Gegner
auch eins mit dem Kolben über den Schädel ziehen. Das Zielen in Call of
Duty ist nicht so leicht wie in Medal of Honor, dort konnte auch aus dem
Laufen heraus gut treffen, so dauert es in Call of Duty einen kurzen Moment,
bis das Ziel richtig anvisiert wurde. Das Fadenkreuz geht langsam zusammen
und erst dann hat man ein optimales Schußfeld. Je nach Position (Stehen,
Hocken, Liegen) wird dies weiter beeinflußt. Die Steuerung erfolgt ansonsten
so, wie man es auch schon aus vielen andern Shootern kennt und liebt.
WASD für die Steuerung, Springen auf Space, Ducken und Kriechen geht mit
C bzw. STRG, etc. All diese Befehle kann man sich auch in den Optionen
individuell anpassen. Neben Quicksave steht einem auch jederzeit ein Speicherplatz
zur Verfügung, doch es werden im Laufe der Mission sowieso laufend Autosaves
erstellt,so daß man manuell gar nicht mehr Speichern muß. Die restlichen
Optionsmöglichkeiten (Grafik, Sound & Tastatureinstellungen) orientieren
sich ansonsten an dem, was man auch aus vielen andern Quake 3 Spielen
kennt. Da gibt es nichts zu meckern. Alles sehr übersicht und einfach
zu handhaben.
Mehrspielermodus
Hat man nach etwa 5 bis 6 Stunden den Einzelspielermodus durch, so sollte
man doch noch einige Stunden im Mehrspielermodus verbringen, damit man
auch die knapp 40€ ausgenutzt hat. Doch erfreulicherweise bietet
Call of Duty auch einiges im MP, wenn es auch keine wirklichen Neuerungen
sind und nur "Bekanntes". Ein übersichtlicher und filterbarer Browser
hilft, die über 1000 Server (Stand 16.11.2003) sind fix gefunden und ein
freier Platz schnell ausgemacht. Zwar fehlt leider ein COOP Modus (Warum
eigentlich, das Game ist doch auf Teamplay in den Missionen ausgelegt?),
doch dafür findet man fünf Spieltypen zur Auswahl. Gespielt wird etwa
auf jeweils 12 Karten (Die auf Missionen der Kampagne basieren), wobei
die meisten für alle Spieltypen ausgelegt sind. Neben dem bekannten Deathmatch
und TeamDeathMatch gibt es noch drei weitere teambasierende Spiele. Im
Modus "Hinter feindlichen Linien" muß eine kleine Truppe an Soldaten möglichst
lange gegen eine Übermacht überleben und möglichst viele Gegner ausschalten.
Im Bergungsmodus müssen Dokumente in die eigene Basis gebracht werden,
während das andere Team dies verhindert. Aber die Runde kann auch gewonnen
werden, indem sämtliche Gegner ausgeschaltet werden. Suchen & Zerstören
ist schließlich noch ein zielbasierter Spieltyp, wo es für jedes Team
eine Reihe an Zielen zu erfüllen gilt. Für alle Spieltypen kann der Server
auch eine ganze Reihe an Optionen einschalten bzw. einstellen wie z. B.
Scharfschützen oder Panzerfäuste zulassen. Sofern zugelassen, kann im
Spiel auch abgestimmt werden (z. B. welche Karte). Manl kann sich dann
für eine Partei und Waffenkonfiguration entscheiden. Danach kann es auch
schon losgehen. Wer die Orientierung verloren hat, kann auch im Spiel
jederzeit einen Blick auf eine Karte des aktuellen Levels werfen.
Meinung
Call of Duty eine Wertung zu geben ist nicht einfach. Ich bin hin- und
hergerissen von dem Spiel. Es hat auf jeden Fall einige Stärken und macht
stellenweise viel Spaß. Die Level, in denen man mal auf Eroberungsfeldzug
unterwegs war, danach eine Verteidigungsmissionen und etwas später düste
man mit einem Fahrzeug durch die Gegend, sind sehr abwechslungsreich.
Aber auch das "Mittendringefühl" ist unglaublich bei Call of Duty. Man
fühlt sich nicht so alleingelassen wie bei Medal of Honor, sondern so
manches könnte direkt aus einem Film stammen. Schade nur, daß man den
Kameraden keine Anweisungen erteilen kann, dann würden so manche etwas
länger leben. Trotz der sehr abwechselungsreichen Missionen fallen die
unterschiedlichen Möglichkeiten des Vorgehen in den einzelnen Missionen
sehr gering aus. Immer nur ein Weg, alles andere wird konsequent abgeblockt.
Wozu erforschen, etc. wenn es sowieso nichts gibt und gleich schon am
Anfang wird klargestellt "Türen öffnen gibt es nicht im Spiel". Die Gegner
KI kann zwar auch nicht voll überzeugen, doch in höheren Schwierigkeitsgraden
ist das Spiel doch durchaus fordernd. Leider sind viele Abschnitte schon
nach etwa 15 Minuten vorbei und der nett gemachte Abspann rollt nach 5
bis 6 Stunden über den Schirm. Gerne hätte ich das Spiel dann noch mal
im COOP durchgespielt, mit mitdenkenden Begleitern, aber das geht nicht.
Stattdessen kann man sich jedoch auf 12 sehr abwechselungsreichen Karten
und fünf bekannten, aber recht gut umgesetzten Mehrspielerkarten
austoben. Die Grafik ist zwar nicht das Maximum des Möglichen, doch sehr
schön anzusehen und für die Quake 3 Engine sehr ordentlich. Auch sind
die Hardwareanforderungen deutlich moderater als bei Jedi Academy (siehe
Review). Wer sollte sich Call of Duty also kaufen und wie ist es im
Vergleich zu Medal of Honor? Man kann auf jeden Fall sagen, dass Call
of Duty in Sachen Atmosphäre und Spannung das EA Produkt übertrumpft,
aber man sollte sich auch klarmachen, dass man in Call of Duty längst
nicht so "ruhig" wie in Allied Assault vorgeht, allein schon, da man fast
immer kämpfende Kameraden um sich herum hat. Aber dennoch, wem Medal of
Honor gefallen hat, der kann auch bei Call of Duty zugreifen. Allerdings
sollte man sich auch für den Mehrspielermodus interessieren, damit wird
man eine ganze Weile gut unterhalten (Wenn auch mit nichts neuem). Dann
bietet Call of Duty mit etwa 40€ auch einen guten Gegenwert zur Spielzeit
und das Spiel hat sich die 2 als Wertung noch verdient. Ob man nur für
die wenigen SP-Stunden den gleichen Betrag ablöhnen will, muß jeder für
sich entscheiden.
Geschrieben am 17.11.2003, Testkonfiguration: AMD2700+, 1GB, Geforce 4, SB Live 5.1
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